„Man denkt noch beständig in Dresden auf mich.“ Winckelmann – Bibliothekar und Altertumswissenschaftler

Vor 250 Jahren, am 8. Juni 1768, wurde der 1717 in Stendal geborene Johann Joachim Winckelmann, Begründer der Wissenschaftsdisziplinen Klassische Archäologie und Kunstgeschichte, in Triest Opfer eines hinterhältigen Mordes. Entscheidende Impulse für seine Forschungen erhielt der Gelehrte während seines Aufenthaltes 1748 bis 1754 in Nöthnitz und 1755 in Dresden. Als Bibliothekar und Forschungsassistent des Grafen Heinrich von Bünau konnte er sich in dessen umfangreicher Privatbibliothek ein großes theoretisches Wissen aneignen und hatte als Hausgenosse und Schüler des Malers Adam Friedrich Oeser die Möglichkeit zum Studium der herausragenden Kunstwerke in den Dresdner Sammlungen. In Dresden entstand Winckelmanns erste Publikation „Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei- und Bildhauerkunst“.
Im Herbst 1755 reiste Winckelmann als kurfürstlicher Stipendiat zu einem Studienaufenthalt nach Rom, wo er den Rest seines nur 50 Jahre währenden Lebens als Bibliothekar zweier Kardinäle, als Schreiber der Vatikanischen Bibliothek und schließlich als Präfekt der römischen Altertümer verbrachte. Dabei blieb er aber stets im Briefkontakt mit seinen deutschen Freunden und Förderern, nicht zuletzt mit dem sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian, der ihn gerne dauerhaft als Antiquarius seines Medaillenkabinetts angestellt hätte, wenn die angespannte finanzielle Situation im Siebenjährigen Krieg es zugelassen hätte. Anhand eines 2017 erworbenen Briefwechsels mit dem sächsisch-kurprinzlichen Oberhofmeister Wackerbarth-Salmour und weiterer Manuskripte, anhand von Erstausgaben und Bildquellen aus dem Bestand der SLUB sowie anhand einiger Leihgaben aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden möchte die Ausstellung Winckelmanns Wirken als „Bibliothecarius“ sowie „Alterthums- und Kunstverständiger“ in Dresden und Rom würdigen.


Ausstellung im Buchmuseum der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden vom 30. Mai bis zum 2. September 2018

Wir verlängern! Die Ausstellung ist bis zum 21. Oktober 2018 zu sehen.

Täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist kostenfrei.


Ausstellungsimpressum und Dank

Kurator
Dr. Thomas Haffner
unter Mitwirkung von Katrin Nitzschke

Ausstellungsgestaltung
Antje Werner, Dresden

Restaurierung, Einrichtung
Abteilung Bestandserhaltung – SLUB

Reproduktionen in der Ausstellung
Abteilung Deutsche Fotothek – SLUB
Dresdner Digitalisierungszentrum – SLUB

Einrichtung der audiovisuellen Medien
Mediathek – SLUB

Wir danken unseren Leihgebern:
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Münzkabinett
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung

Wir danken der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder, mit deren finanzieller Förderung die in der Ausstellung gezeigten Winckelmann-Briefe 2017 erworben wurden.