Press release
SLUB TextLab als Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2020 ausgezeichnet
Das TextLab der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) wurde heute im Rahmen der #vBIB20, der virtuellen Konferenz rund um bibliothekarische Themen, als „Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2020“ ausgezeichnet. Der Preis wird vom Verlag De Gruyter gestiftet und in Kooperation mit der Zeitschrift BIBLIOTHEK Forschung und Praxis (BFP) und dem Netzwerk Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung verliehen. Damit wird die SLUB als erste Bibliothek bereits zum zweiten Mal Zukunftsgestalterin – 2017 erhielt der SLUB Makerspace den Preis.
Die Jury sagt zu ihrer Entscheidung:
Das TextLab der SLUB überzeugt durch den innovativen, ganzheitlichen Ansatz, der dem Schreiben im Sinne des Embodiment auch als körperlichem Prozess Rechnung trägt. Die Idee der Partizipation ist fest im Konzept verankert: Hier wird das Verständnis für den Schreibprozess durch Selber-Machen und Mit-Teilen in der Gruppe praktisch erfahrbar. Damit sticht das TextLab aus den zahlreichen Angeboten zur Schreibberatung hervor und unterstreicht die Bedeutung von wissenschaftlichen Bibliotheken als Dritte Orte in der Stadtgesellschaft. Mit dem Textlab wurde ein Kreativraum für Texte entwickelt, der dem Makerspace für das schöpferische Entwickeln von Wissen durch Machen entspricht, für den die SLUB 2017 mit dem Zukunftspreis ausgezeichnet worden ist. Die SLUB wirkt damit aus unserer Sicht auch überregional als ein wichtiges Vorbild.
Julia Meyer, eine der Initiatorinnen des SLUB TextLab:
Wir freuen uns über diese wichtige Anerkennung. Der Preis bestärkt uns darin, dass wir mit dem TextLab auf einem zukunftsweisenden Weg zu einer wissenschaftlichen Bibliothek sind, in der wir gemeinsam mit unseren Nutzenden kollaborative Wissensarbeit voranbringen.
Die SLUB hat das TextLab 2019 gemeinsam mit der TU Dresden als offene Werkstatt für analoge und digitale Textarbeit aufgebaut. Neben der offenen Text-Werkstatt gibt es vielfältige Schulungs- und Beratungsangebote zum akademischen und kreativen Schreiben sowie zur Textarbeit in den Digital Humanities. In der Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften wurden Räume für gemeinschaftliches wie stilles Schreiben geschaffen: ein großer, lichtdurchfluteter Raum für konzentriertes Schreiben mit flexibler Möblierung wird flankiert von Gruppenarbeitsräumen, Leselounge und Schreibcafé. Der „Grüne Schreibraum“ im Gemeinschaftsgarten rund um die Zweigbibliothek bietet zudem Arbeitsplätze an der frischen Luft und bindet die Natur im Sinne des Nature Writing in das ganzheitliche Konzept ein.
Julia Meyer weiter:
Bislang gab es noch keinen Schreibraum, der den ganzheitlichen Aspekt des Schreibprozesses berücksichtigt, dass Körper und Geist beim Schreiben eine Einheit bilden. Auch deshalb haben wir unsere Bibliothek umgebaut und gemeinsam mit dem Sportzentrum und dem Gesundheitsmanagement der TU Dresden ein umfassendes Programm auf die Beine gestellt.
So ergänzen Yoga- und Meditationskurse sowie eine Spazier-Schreibsprechstunde im nah gelegenen Großen Garten das Beratungs- und Schulungsangebot im TextLab. Partizipative Veranstaltungen wie Hackathons und Editathons, Schreibwerkstätten oder Lesekreise laden Teilnehmende auch außerhalb der Universität dazu ein, selbst kreativ tätig zu werden und ihre Ergebnisse in Form einer Ausstellung oder auf dem eignen Blog zu präsentieren. In der Wiki-Sprechstunde lernen Forschende aus den Bürgerwissenschaften, wie sie ihre Ergebnisse auf Wikipedia schreiben und veröffentlichen können.