Am Mittwoch, den 6. März 2019, diskutieren die renommierten Historiker Norbert Frei, Christina Morina, Franka Maubach und Maik Tändler in der SLUB die Wiederkehr des Nationalismus und ihre damit zusammenhängende Sorge um das demokratische und aufklärerische Selbstverständnis der Bundesrepublik. Um 19:00 Uhr stellen die vier im Klemperer-Saal (Zellescher Weg 18, 01069 Dresden) ihr neues Buch „Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus“ im Gespräch mit Oliver Reinhard (Kultur-Redakteur bei der Sächsischen Zeitung) vor. Der Eintritt ist frei.
Das Buch handelt von der Sehnsucht nach einer „konservativen Revolution", welche die Autoren in der gesamten deutschen Nachkriegsgeschichte am Werk sehen und mit der sie sich die aktuelle „Rückkehr des Nationalismus" und die jüngsten Erfolge der Rechtspopulisten erklären. Dass der Nationalismus – ein im 19. Jahrhundert entstandenes politisches Konzept – wieder derart attraktiv geworden sei, stelle "eine ebenso gefährliche wie erklärungsbedürftige Entwicklung dar", heißt es in der Einleitung, womit das wesentliche Anliegen dieses Buches bereits grob umrissen ist: Es geht darum, die neue alte Leidenschaft für nationale Identität im zeithistorischen Kontext plausibel zu machen und gleichzeitig präzise vor Augen zu führen, was dadurch auf dem Spiel steht – die liberale Demokratie und das Ideal einer menschenfreundlichen Gesellschaft.
Norbert Frei lehrt Neuere und Neueste Geschichte in Jena und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Er beteiligt sich an zahlreichen zeitgeschichtlichen Debatten. 2005 berief Bundesaußenminister Joschka Fischer Frei in die Unabhängige Historikerkommission – Auswärtiges Amt, die die Geschichte des Auswärtigen Dienstes im Nationalsozialismus und den Umgang mit dieser Vergangenheit nach 1945 eingehend untersuchte.