Digitization and indexing of modern Latin manuscripts
Beschreibung
Das Korpus der neuzeitlichen lateinischen Handschriften der SLUB umfasst nach derzeitigem Kenntnisstand 1.356 Stücke. Sein größter Teil ist dem 17. und 18. Jahrhundert zuzuordnen, allerdings umfasst es auch eine beträchtliche Zahl von Manuskripten des 16. Jahrhunderts. Vergleichsweise wenige Stücke sind im 19. Jahrhundert entstanden.
Was die geographische Provenienz betrifft, kann zumindest hypothetisch angenommen werden, dass ein großer Teil des Korpus aus den Gebieten des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stammt. Die übrigen Manuskripte dürften großenteils im französischen oder italienischen Raum entstanden sein.
In inhaltlicher Hinsicht bietet das Korpus ein überaus breites Spektrum: es umfasst sämtliche in der Frühen Neuzeit gängigen Fachgebiete. So findet man neben der Theologie die Überlieferung der klassischen Antike, ebenso Biographica und Historica einschließlich Genealogie, Heraldik und Numismatik, zudem Philosophie, Jurisprudenz, Medizin, Naturkunde, Astrologie, Alchemie und nicht zuletzt die Mathematik.
Die bislang gegebene Katalogsituation ist der Nutzung und Erforschung der Dresdner Codices Latini nicht förderlich. Will man sich mit diesen Manuskripten beschäftigen, so ist man auf einen älteren gedruckten Handschriftenkatalog angewiesen, der im ausgehenden 19. Jahrhundert begonnen wurde. Er repräsentiert einen Forschungs- und Wissensstand, der veraltet ist.
Ziel des gegenwärtigen Projektes ist es, diesen Mangel zu beheben und die Nutzung der neuzeitlichen lateinischen Handschriften der SLUB unter neuen, zeitgemäßen Bedingungen zu ermöglichen. Das gesamte Korpus soll nach dem Verfahren der Bestandsliste katalogisiert werden, um der Forschung möglichst zügig und effizient einen grundsätzlichen Zugang zu aktuellen Beschreibungsdaten zu ermöglichen. Parallel sollen ausgewählte Handschriften digitalisiert und in den Digitalen Sammlungen der SLUB zugänglich gemacht werden. Darauf aufbauend sollen in einem Folgeprojekt die als besonders forschungsrelevant eingestuften Handschriften dieses Korpus vertieft nach den DFG-Richtlinien zur Erschließung neuzeitlicher Handschriften beschrieben und – soweit noch nicht geschehen – digitalisiert werden.
Laufzeit
2022-2026
Förderer