In den 1980er-Jahren begann die damalige Sächsische Landesbibliothek (SLB), ergänzend zur klassischen kunsthistorischen Fachliteratur auch Bücher und Zeitschriften mit besonderer künstlerischer Gestaltung zu erwerben. Dass es dazu kam, verdanken wir mehreren Ereignissen.
Zunächst wurde die SLB 1982 zur Zentralbibliothek der DDR für Kunst und Musik. Das bedeutete eine erneute Bestätigung des Sammelschwerpunkts zur Bildenden Kunst sowie dessen finanzielle Festigung. Um dem Auftrag gerecht zu werden, dehnte man zu jener Zeit den Bucherwerb auch auf den Bereich originalgrafischer Veröffentlichungen aus, also auf das Quellenmaterial. In der Folge wurden zum Beispiel von den Verlagen herausgegebene originalgrafische Mappenwerke, wie die Reihe Grafik-Edition des Leipziger Reclam-Verlags, systematischer als zuvor erworben.
Den wichtigsten Faktor für den Aufbau der Sammlung stellten allerdings die Künstlerinnen und Künstler selbst dar. Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre kamen junge Kunstschaffende der nonkonformen Künstlerszene auf die SLB zu und boten ihre in Eigenregie hergestellten und veröffentlichten Bücher zum Kauf an.