Galeriearchiv Hedwig Döbele

Die Galeristin Hedwig Döbele erkannte schon früh das Potenzial, das die Kunst aus der DDR für den westdeutschen Kunstmarkt bieten konnte. Seit den 1980er-Jahren zeigte sie immer wieder ostdeutsche und vor allem Dresdner Künstler in ihrer Galerie in Ravensburg. Seit 2018 verwahrt die SLUB das Galeriearchiv.

Die Galeristin Hedwig Döbele gründete 1976 gemeinsam mit ihrem Mann in Ravensburg die Galerie Döbele. Deren Besonderheit war von Anfang an, dass ein Schwerpunkt der Galerie auf ostdeutscher Kunst lag. Dazu zählten Kunstschaffende wie Hermann Glöckner, Ernst Hassebrauk, Josef Hegenbarth, Curt Querner, Albert Wigand, Otto Dix und Willy Wolff, aber auch die damals jüngere Generation mit Herta Günther, Wilhelm Müller, Carlfriedrich Claus, Hubertus Giebe, Eberhard Göschel, Angela Hampel, Ralf Kerbach, Siegfried Klotz, A.R. Penck, Max Uhlig, Gerhard Kettner und Werner Stötzer. Die Liste der Künstler:innen liest sich wie ein „Who is Who“ ostdeutscher Kunstgeschichte.

Zeugnis deutsch-deutscher Kunstgeschichte

Ostdeutsche Kunst im Westen auszustellen und zu handeln, war in den Anfangsjahren der Galerie kein einfaches Unterfangen. Nichts ging ohne den Staatlichen Kunsthandel der DDR – und der hatte im Allgemeinen eine andere Vorstellung als die Döbeles, was im Westen gezeigt werden sollte. Mit Hartnäckigkeit und Überzeugung fanden sie dennoch Wege, die Künstler:innen auszustellen, deren Kunst sie überzeugte und die in der DDR im offiziellen Kunstbetrieb nicht selten durchs Raster fielen.

Nach der Wende blieb Hedwig Döbele der Dresdner Kunst treu und verlegte 1995 sogar den Hauptsitz der Galerie in der Elbestadt. Erst 2019 verließ sie Dresden wieder in Richtung Mannheim, wo sie noch heute als Galeristin für Klassische Moderne und Nachkriegskunst tätig ist.

Dass das Galeriearchiv einen einzigartigen Einblick in deutsch-deutsche Kunstbeziehungen gewährt, ist der Galeristin sehr bewusst. Deshalb entschloss sie sich 2018, das Galeriearchiv der SLUB zu übergeben. Hier findet die kunsthistorische Forschung heute Zugang zu zahlreichen Unterlagen und Korrespondenzen zu den Ausstellungen und Messeauftritten, einer Vielzahl von Fotos sowie zu den Gästebüchern mit gewidmeten Zeichnungen, Telegrammen und Medienberichten.

So nutzen Sie unser Angebot

Das Galeriearchiv Hedwig Döbele ist im Kalliope-Verbundkatalog verzeichnet:

Archiv der Galerie Döbele

Gästebücher der Galerie Döbele

Weitere Publikationen von und über Hedwig Döbele finden Sie auch in unserem Katalog.

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