Lutherporträts
Martin Luther...
Die Darstellung des Reformators auf Titelblättern bzw. als Illustration findet sich bereits in den frühen Flugschriften und trug wesentlich zum Bekanntheitsgrad Luthers bei. Waren es reine Porträts, die ihn zunächst noch als Mönch, später als Wissenschaftler darstellten, wird gleichzeitig eine Tendenz sichtbar, ihn vor allem in den frühen Drucken als Ikone des religiösen Aufbruchs, ja als Heiligen abzubilden.
... der Gelehrte
Martin Luther: Ein Sermon geprediget tzu Leipßgk uffm Schloß am tag Petri vñ pauli ym .xviiij. Jar. Leypßgk: Wolffgang Stöckel, 1519.
Signatur: Hist.eccl.E.289,5
Maße: 18,5 x 15 cm
Digitalisat in der Detschen Fotothek.
Martin Luther als Gelehrter mit Lutherrose (Titel-Holzschnitt)
Die spiegelverkehrte Umschrift verweist auf den „Doctor Martinus Lutter Augustiner[mönch] [aus] Wittenb[erg]“. Dieses Porträt gehört zu den frühesten Abbildungen Luthers, verfügt aber noch nicht über eine individuelle Darstellung. Die so genannte Luther-Rose benutzte der Reformator seit 1530 als Briefsiegel. Dieses spätere Wappen wurde aber auch ab 1524 als „Schutzmarke“ verwendet, d.h. Publikationen, die dieses Symbol trugen, waren von Luther autorisiert.
Das Titelblatt enthält eine Dedikation an Haugold von Einsiedel (um 1465-1522), Herr zu Gnandstein.
... der Mönch
Martin Luther: … offenliche verhör zu Worms im Reychstag / Red vnnd widerred / am. 17. tag Aprilis / im jar.1521 beschehen. [Augsburg]: [Sigmund Grimm und Marx Wirsung], 1521. Signatur: Hist.eccl.E.319,20
Maße: 20 x 15,5 cm
Digitalisat in der Deutschen Fotothek.
Martin Luther als Mönch mit Tonsur und Buch
Titel-Holzschnitt, 1520
Die Lateinische Unterschrift: AETERNA IPSE SVAE MENTIS SIMVLACHRA LVTHER[VS] EXPRIMIT AT VVLTVS CERA LVCAE OCCIDVOS
(= Das unvergängliche Abbild seines Geistes drückt Luther selbst aus, Lukas [gemeint ist: Lucas Cranach d. Ä.] dagegen zeichnet die sterbliche Gestalt.) verweist auf die Authentizität des Porträts.
Unter Tonsur (lat: tonsura: Scheren) versteht man die die teilweise oder ganze Entfernung des Kopfhaares aus religiösen Gründen.
Martin Luther: Von der Babylonischen gefengknuß der Kirchen. [Straßburg]: [Johann Schott], [1520]. Signatur: Hist.eccl.E.280,20
Maße: 20 x 15 cm
Digitalisat in der Deutschen Fotothek.
Martin Luther als Augustiner-Mönch, die Hand auf die geöffnete Bibel weisend, Titel-Holzschnitt
Der unbekannte Formschneider orientiert sich an einem Porträt von Cranach, von dem er die predigende bzw. lehrende Haltung und die Mauernische übernahm, vor der Luther steht.
Martin Luther: On Applas von Rom. / kan man wol selig werden / durch anzaigung der götlichen hailigen geschryfft. [Augsburg]: [Melchior Ramminger], [1520].
Signatur: Hist.eccl.E.278,12
Maße: 20,5 x 15 cm
Digitalisat in der Detschen Fotothek.
Martin Luther
Titel-Holzschnitt
... der Doctor
Martin Luther: Zwo Schoene vnd Troestliche predigt …, Die erste, Von der Tauffe Chri=sti etc. aus dem iij. Capitel Matthej. : . Die andere, Von der Bekerung S. Pauli, wider die Moenchen etc. Aus dem ix. Capitel Act... Wittemberg: Georg Rhaw, 1546.
Signatur: 3.A.6150
Maße. 19 x 30 cm (aufgeschlagen)
Martin Luther als „Doctor“ mit Barett
Porträt-Medaillon, Holzschnitt
Martin Luther und Caspar Cruciger [Herausgeber]: Einweyhung eines Newen Hau=ses zum Predigampt Goettlichs Worts erbawet, Jm Churfuerst=lichen Schloss zu Torgaw. - Wittemberg: Georg Rhaw, 1546. Signatur: 3.A.10394,angeb.7
Maße: 10 x 30,5 cm (aufgeschlagen)
Digitalisat des Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig.
Martin Luther
Holzschnitt von Lucas Cranach d.J.
Dieses Bildnis entstand im Todesjahr Luthers und ist damit eines der letzten zu Lebzeiten des Reformators. Während die ersten Holzschnitte von Cranach dem Älteren stammen, fertigte dieses Porträt sein Sohn Lucas an, der 1537 die Werkstatt seines Vaters übernommen hatte. Sein Signet brachte er rechts unter dem Entstehungsjahr an.