Obwohl in aller Munde, ist die Vielschichtigkeit des Konzeptes Open Science für viele Forschenden überraschend. Während die Konzepte Open Access und Open Source etabliert und akzeptiert sind, sind zum Beispiel Open Evaluation und Open Methodology weit weniger bekannt und verbreitet. Der Vortrag führt diese und andere Komponenten anhand des Bildes eines offenen und nachhaltigen Forschungskreislaufes ein und legt damit auch die konzeptionelle Grundlage für alle weiteren Lessons in Open Science.
SLUB Lessons in Open Science
Unsere regelmäßige Veranstaltungsreihe führt Sie in kurzen Vorträgen in alle Bereiche einer offenen Wissenschaft ein – wahlweise in Deutsch oder Englisch. Sie wünschen sich ein bestimmtes Thema? Kein Problem: Kommen Sie gern auf uns zu!
Sie suchen Finanzierung für Ihre Open-Access-Publikation? Oder Sie fragen sich, wie und wo Sie Ihre Forschungsdaten transparent und sicher veröffentlichen können? In unseren Lessons in Open Science bekommen Sie Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um einen offenen Forschungskreislauf. Merken Sie sich am besten gleich die nächsten Termine vor: Die Reihe startet jedes Jahr im März und im September.
Open Science in 10 x 30 Minuten
Jede unserer Lessons widmet sich 30 Minuten lang einem Aspekt von Open Science – ausreichend Zeit, um einen Überblick über ein Thema zu gewinnen, aber kurz genug, um einen Platz in Ihrem Wissenschaftsalltag zu finden.
Neugierig geworden? Hier erhalten Sie einen Überblick über alle Lessons in Open Science – mitsamt weiterführenden Materialien und Präsentationen zu allen Vorträgen:
Gold Open Access
Das Thema Open Access wird durch die steigenden Anforderungen der Forschungsförderer und neu ausgehandelte Transformationsverträge mit Verlagen (u. a. DEAL-Verträge) für die Forschungspraxis von Wissenschaftler:innen immer wichtiger. In diesem Vortrag erfahren Sie mehr über den „Goldenen Weg“ und die Möglichkeiten für TUD-Angehörige zur Finanzierung von Open Access Publikationen.
Green Open Access
Der „Grüne Weg“ des Open Access Publizierens – auch „self archiving“ – bezeichnet die Zweitveröffentlichung von bereits in einem Verlag erschienen Dokumenten auf institutionellen oder disziplinären Open-Access-Repositorien. Der Vortrag stellt die Möglichkeiten des „Grünen Weges“ vor und zeigt die rechtlichen Rahmenbedingen auf. Sie erfahren, welche Vorteile der „Grüne Weg“ Ihnen bietet und wie er sich ins Gesamtkonzept von Open Science einfügt.
Creative-Commons-Lizenzen
Creative-Commons-Lizenzen sind nicht nur bei der Suche nach nachnutzbaren Bildern von Bedeutung. Auch für die Entwicklung von Software, bei wissenschaftlichen Publikationen und beim Teilen und Bearbeiten von Forschungsdaten aller Art spielen freie Lizenzen eine immer wichtigere Rolle. In diesem Workshop geht es um die Grundlagen der Creative-Commons-Lizenzen, ihren Nutzen im Rahmen des Urheberrechts und ihre verschiedenen Anwendungsgebiete. Außerdem erfahren Sie, wie Sie als Autor:in die Nachnutzungsmöglichkeiten Ihrer veröffentlichen Materialien bestimmen.
Creative-Commons-Lizenzen Präsentation (Englisch) (PDF) (folgt in Kürze)
Akademisches Identitätsmanagement
Als Forschende sind Sie zunehmend gefragt, Ihre Arbeit und Ihre institutionelle Zugehörigkeit aktiv zu präsentieren. Wie aber stellen Sie sicher, dass Ihre wissenschaftlichen Publikationen gefunden und Ihrer Person zugeordnet werden? Schließlich sind Personennamen weder unverwechselbar noch unveränderlich. Unterschiedliche Schreibweisen in verschiedenen Sprachen und Datenbanken erschweren zusätzlich, dass Publikationen der richtigen Person zugerechnet werden. In der Folge liefern bibliometrische Kennzahlen wie beispielsweise der H-Index falsche Ergebnisse.
In diesem Kurs erhalten Sie Tipps, wie Sie als Autor:in Ihre Sichtbarkeit und damit die Reichweite Ihrer Forschung verbessern können. Informieren Sie sich über
- verschiedene Identifikationssysteme und deren Besonderheiten,
- Schritte zur Einrichtung eigener Autor:innenprofile,
- Tipps zur Datenpflege und Verknüpfung von IDs.
Haben Sie bereits eine ORCID, ResearcherID oder Scopus AuthorID? Dann erhalten Sie hier Empfehlungen, wie Sie diese Profile möglichst effektiv aktuell halten können.
Akademisches Identitätsmanagement Präsentation (Englisch) (PDF)
Repositorien – Forschungsdaten langfristig erhalten und veröffentlichen
Wissenschaftlichen Publikationen zugrundeliegende Forschungsdaten sollen gemäß der guten wissenschaftlichen Praxis mindestens für zehn Jahre sicher aufbewahrt werden. Darüber hinaus verlangen Förderorganisationen immer häufiger die Veröffentlichung relevanter Forschungsdaten. Dadurch soll Forschung nachvollziehbar und überprüfbar gestaltet werden. Doch wie kann sichergestellt werden, dass die Daten auch in zehn Jahren und darüber hinaus noch gefunden und verstanden werden? Wie sollen die Daten dafür aufbereitet werden? Was muss bei der Veröffentlichung von Daten beachtet werden? Und wo gibt es für diese Themen Unterstützung? Der Workshop vermittelt die Grundlagen zum Thema und liefert Antworten auf diese Fragen.
Best Practices im Datenmanagement
Nur weil Sie Ihre Daten "frei zur Verfügung" stellen, sind sie noch lange nicht nutzbar. Damit andere Ihre Daten sinnvoll nutzen können, müssen Sie sie entsprechend aufbereiten und ordnen. Die Qualität Ihrer Dateinamen, Ihrer Ordnerstruktur und Ihrer Dokumentation tragen wesentlich dazu bei, dass andere Ihre Daten wiederverwenden können.
Leider sind viele öffentlich zugängliche Datensätze nicht selbsterklärend – und ihre Verwendung deshalb wenig attraktiv. Zum Glück ist es weder schwierig noch zeitaufwendig, Ihre Daten so zu pflegen, dass andere Forschende sie untersuchen und damit arbeiten können. In dieser Lektion stellen wir Ihnen Best Practices für die Organisation und Dokumentation Ihrer Daten vor.
Datenmanagement-Planung (Fokus: EU-Projekte)
Förderprogramme wie Horizon Europe erwarten, dass die Antragstellenden erklären, wie sie mit ihren Forschungsdaten umgehen werden. Manchmal müssen sie sogar einen eigenen Datenmanagementplan (DMP) entwickeln. Der Vortrag gibt einen Überblick darüber, wie Antragstellende ihre Projekte planen und beschreiben sollten. Grundlage liefern die sogenannten FAIR-Prinzipien (Findability, Accessibility, Interoperability, Reusability). Wir konzentrieren uns auf die Anforderungen im Programm Horizon Europe und klären auch Fragen zu einem offenen Zugang zu Forschungsdaten.
Präregistrierung wissenschaftlicher Studien
Die Präregistrierung gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit. Ihre Vorteile sind weithin anerkannt, nicht nur in der Open Science Community. Eine bewusste, formalisierte und sorgfältige Planung sowie Entscheidungsfindung im Voraus bei der Durchführung wissenschaftlicher Studien kann zu einer höheren Qualität führen und verschiedenen Mängeln des derzeitigen Systems entgegenwirken. Der Vortrag wird diese Mängel aufzeigen, den systemischen und persönlichen Nutzen der Präregistrierung beschreiben, einen Überblick über die verfügbaren Methoden geben sowie auf gängige Bedenken und Hindernisse in diesem Zusammenhang eingehen.
Präregistrierung wissenschaftlicher Studien Präsentation (Englisch) (PDF)
B!SON – Empfehlungsservice für qualitätsgesicherte Open-Access-Zeitschriften
Immer mehr wissenschaftliche Zeitschriften stellen auf Open-Access-Formate um. Wissenschaftler:innen stellt diese Entwicklung vor die Frage, wie sie fachlich geeignete Zeitschriften für ihre Manuskripte zu identifizieren können. Im BMBF-Projekt „B!SON“ arbeitet die SLUB Dresden zusammen mit anderen Partnerinstitutionen daran, einen Empfehlungsservice für qualitätsgesicherte Open-Access-Zeitschriften aufzubauen – vollständig kostenfrei, datenschutzkonform und webbasiert. Die Idee: Nutzer:innen geben Titel, Abstract und/oder Literaturverzeichnis ein und erhalten dann eine nach Relevanz gefilterte Liste an passenden Open-Access-Zeitschriften – mitsamt Steckbriefen zu jeder Zeitschrift, um die Auswahl zu erleichtern.
Der erste B!SON-Prototyp steht seit April 2022 zur Verfügung, das vollständige System wird im April 2023 live gehen. Im Fokus des Talks stehen, neben einer kurzen Vorstellung des Empfehlungsservice, die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der Anforderungsanalyse.