Wilhelm Gotthelf Lohrmann an das Ministerium
Lohrmann, Wilhelm Gotthelf: Brief an das Ministerium.
Dresden, 21.Juli 1828.
Sächs.HStA, 11125, Nr. 15064, Bl. 31 a, b, 32 a, b und 33a
Im Antrag vom 21. Juli 1828 an das Ministerium äußert sich der damalige Vorsteher der Technischen Bildungsanstalt, Wilhem Gotthelf Lohrmann, zum Erwerb einer mineralogischen Sammlung. Schon hier wird die strenge Zweckbestimmung als Forschungs- und Bildungsanstalt deutlich. Dieses Anliegen kann als der Beginn der „Geologischen Wissenschaften“ an der heutigen TU Dresden angesehen werden. (Vgl. Sammlung und Kunstbesitz der Technischen Universität Dresden, hrsg. von der Technischen Universität Dresden. Leipzig, Dresden, 1996, S. 49f.)
Zitat aus Blatt 31 a und b:
„Der Hohe Werth, den eine wissenschaftliche Kenntniß der Mineralien für alle diejenigen hat, die sich mehr oder weniger in ihren Gewerben beim Färben, Bleichen, Walken, Zeichnen, Schleifen, Probiren, Reinigen, und Poliren anwenden, oder sie benutzen, um Glas, Porcelllain, Steingut, Töpfer und anderes Geschirr zu fertigen, oder die verschiedenen Metalle und Gesteine zu Maschinen, Instrumenten und anderen Gewerbegeräthen, oder bei allen den vielfältigen, im gewöhnlichen Leben täglich vorkommenden Erzeugnissen der Industrie verwenden oder Bauten ausführen, hat mehrfach den Wunsch rege gemacht, daß bei der technischen Bildungsanstalt auch hierüber der nöthige Unterricht ertheilt werden möchte. […] Denn da die Stundenzahl für den Unterricht in der Physik und Chemie bei der langen Dauer des Cursus groß genug ist, um Zeit zu Vorträgen über technische Mineralogie gewinnen zu können und da den Schülern der technischen Bildungsanstalt der freie Versuch der hiesigen Königlichen Mineraliensammlung gnädig verstattet ist, so würde es nun nöthig seyn, die gewöhnlicheren, am meisten bei den Gewerben angewendeten Fossilien anzuschaffen, um bei den Vorlesungen und Untersuchungen über die Eigenschaften derselben gebraucht zu werden. […]