Pressemitteilung

Christian Borchert bewegt: SLUB zeigt zum FILMFEST DRESDEN erstmals filmisches Werk des Fotografen

Christian Borchert zählt zu den bedeutendsten Fotografen des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Mit seiner seit 1977 angelegten "DDR-Sammlung" ist er zum Chronisten der Kultur- und Sozialgeschichte der DDR geworden. Der Nachlass Borcherts ging bereits kurz nach dessen Tod - er verunglückte im Jahr 2000 - in großen Teilen an die SLUB. Dass Borchert neben der Fotografie auch filmische Ambitionen hatte, ist bis heute nur wenig bekannt. Hiervon zeugen dokumentarische Aufnahmen aus Dresden von 1964 oder der selbstproduzierte Trickfilm Don Quichotte.

 

Zum 31. FILMFEST DRESDEN zeigt die SLUB Borcherts filmisches Werk: Am Mittwoch, dem 10.04., um 19:30 Uhr wird im Klemperer-Saal die Retrospektive „Zeitreise – Filmische Arbeiten von Christian Borchert“ zu sehen sein. Eine Premiere: Zum ersten Mal ist die SLUB damit Veranstaltungsort des FILMFEST DRESDEN und führt Beispiele aus Borcherts filmischem Werk in kompakter Form auf. Der Kunsthistoriker Bertram Kaschek und der Filmwissenschaftler Claus Löser ordnen das Material in seinen filmhistorischen Kontext und in das fotografische Schaffen Borcherts ein.

 

Christian Borcherts Werk bewahrt Blicke auf die Wirklichkeit: aufmerksam, teilnehmend, kritisch. Es ist in seiner Gesamtheit eine autorenschaftliche Bildgeschichte der Lebenswelt des Fotografen seit dessen Jugendjahren: "Ich will eine wahre Darstellung von Erscheinungen, und dabei geht es in erster Linie um die Erscheinung und nicht um deren Korrektur. Aber in zweiter Linie: Dass der Betrachter darüber nachdenkt, was der Chronist ihm zeigt, das will ich mir schon wünschen."

 

Zwischen gestern und morgen – Sachsen im Spiegel seines audiovisuellen Erbes

Zweiter Programmpunkt des FILMFEST DRESDEN in der SLUB: Am Freitag, dem 12.04., um 17:00 Uhr zeigen wir im Klemperer-Saal eine Zusammenstellung regionaler Filme, die im Rahmen des Projekts „Audiovisuelles Erbe in Sachsen“ erschlossen, gesichert und unter anderem in der Digitalen Mediathek der SLUB bereitgestellt werden. Die eigene Lebenswelt zu dokumentieren – nie war dies umfänglicher möglich als mit Film und Video. Damit das filmische Gestern der morgigen Generation zugänglich bleibt, hat der Filmverband Sachsen von 2016 bis 2018 in einer vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Pilotphase 370 Stunden audiovisuelles Erbe digitalisieren können. Ein Teil dieser Filme wurden in Kooperation mit dem Sorbischen Institut Bautzen und der SLUB langzeitarchiviert und über die Digitale Mediathek zur Verfügung gestellt.