Manfred Weiss
Das Archiv für zeitgenössische Komponisten der SLUB wird heute vorrangig mit Autographen sächsischer Komponisten erweitert. Dazu gehören die Werke von Manfred Weiss - geboren am 12. Februar 1935 in Niesky (Sachsen, Oberlausitz).
Manfred Weiss arbeitete von 1959 bis 1998 an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, zunächst als Lehrer für Komposition und Tonsatz, seit 1970 als Dozent und ab 1983 als Professor für Komposition und Musiktheorie. Als Prorektor setzte er sich von 1991 bis 1997 maßgeblich für die Erneuerung der Hochschule ein. Seit 1998 ist er im Ruhestand.
Bereits 1974 erwarb die Musikabteilung die Komposition „Fünf Stücke für Streichorchester“. Weitere Ankäufe folgten in den Jahren 1986 bis 1990, zuletzt 1999. Die SLUB besitzt insgesamt 40 Musikautographe von Manfred Weiss. Darüber hinaus befinden sich im Bestand zahlreiche Tonträger sowie gedruckte Noten, Bücher und Aufsätze.
Die Kompositionen von Manfred Weiss setzen sich über die Jahre mit unerschiedlichen Stilen auseinander. Musikalische Vorbilder sind Paul Hindemith, Bela Bartók, Igor Strawinski, Arnold Schönberg, Witold Lutoslawski und György Ligeti. In der DDR und darüber hinaus wurde Weiss zunehmend bekannt als ein Komponist mit aufrechter Haltung, der seine Gedanken und Gefühle musikalisch zum Ausdruck brachte, ohne sich politisch oder künstlerisch zu "verbiegen". Zur Herrnhuter Brüdergemeine pflegt er eine besondere Beziehung, da er selbst in einer traditionellen Herrnhuter Missionarsfamilie aufwuchs. Zahlreiche Kompositionen von Manfred Weiss spiegeln sein Bekenntnis zum christlichen Ethos.