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Buchvorstellung: „Hellerau – Die Gartenstadt und Künstlerkolonie“
Vor dem Ersten Weltkrieg galt die Gartenstadt Hellerau mit ihrem Festspielhaus als das „Bayreuth der Moderne“, in den 1920er Jahren blühte hier eine pädagogische Provinz. Im Jahr 1933 brach diese Entwicklung ab, in den Jahren der DDR verschwand die Erinnerung an Helleraus Glanzzeit mehr und mehr: Nur wenige hielten sie aufrecht, unter ihnen Hans-Jürgen Sarfert.
Erst nach 1989 wurde Helleraus große Tradition wiederentdeckt und neu belebt, wozu Sarferts ebenso kompakte wie kenntnisreiche Darstellung von Helleraus kultureller Blütezeit beigetragen hat. Bereits 1992 erschienen, erlebte sie bis 1999 vier Auflagen. Eine fünfte Auflage hatte Sarfert noch selbst vorbereitet. Diese wird nun, aktualisiert auf der Grundlage von Sarferts Aufzeichnungen, in neuer, hochwertiger Ausstattung vorgelegt.
Die Buchpräsentation wird gerahmt von mehreren Impulsvorträgen, die das breite Spektrum des Kaleidoskops Hellerau sichtbar machen:
Der Herausgeber Prof. Dr. Walter Schmitz wird das Buch vorstellen und anschließend neue Erkenntnisse über die Künstlerszene in Hellerau beleuchten. Der Autor Hans-Jürgen Sarfert wird von seiner ehemaligen Kollegin Katrin Nitzschke gewürdigt, die auch Exponate aus seinem Vorlass in einer Vitrinenausstellung bereitstellt. Als weitere ehemalige Kollegin wird Gabriele Lohse über den Hellerau Verlag sprechen, in dem die Erstausgabe von Sarferts Hellerau-Buch erschien, und mit dem sie viele gemeinsame Literaturabende veranstaltet hat. Dr. Simone Fleischer, stv. Leiterin der Deutschen Fotothek an der SLUB Dresden und Expertin für Gebrauchsgraphik, wird uns anhand einiger Exponate aus unserem Bestand auf die Besonderheiten der Werbekataloge der Hellerauer Werkstätten hinweisen. Besonders freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Dresden und der Kuratorin Dr. Claudia Quiring, deren Ausstellung über den Hellerauer Architekten Heinrich Tessenow aktuell zu sehen ist und die bei uns als Gastrednerin über die Handwerkergemeinde Hellerau als Sozialutopie sprechen wird.
Die Sächsische Bibliotheksgesellschaft (SäBiG e.V.) lädt als Freundeskreis und Fördergesellschaft der SLUB Dresden alle Anwesenden, darunter hoffentlich auch viele ehemalige Kolleginnen und Kollegen, zum anschließenden Publikumsgespräch bei einem Glas Wein ein.