'Dicz puech ist volbracht'. Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters in der SLUB
3. November 2022 bis 25. März 2023 in der Schatzkammer der SLUB
Minutiös in Schrift und Bild vollbracht: Handschriften sind faszinierende Zeugnisse des Mittelalters. Anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Kataloges der rund 200 mittelalterlichen Handschriften deutscher und niederländischer Sprache im Bestand der SLUB werden in dieser Ausstellung 30 repräsentative Stücke aus dem 13. bis zum beginnenden 16. Jahrhundert gezeigt, darunter die bedeutende Dresdner Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (bis 21.12., ab dem 22.12.2022 wird stattdessen das sog. Sächsische Stammbuch (um 1497-1546) ausgestellt, eine prächtige Genealogie mit Bildnissen der sächsischen Herrscher und ihrer Angehörigen von den Anfängen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts). Die Exponate sind nach den Fachgebieten Theologie, Recht, Geschichte, Literatur, Medizin, Alchemie, Astrologie und Magie geordnet. Außerdem sind einige Handschriftenfragmente, Einbände und ältere Beschreibungen ausgestellt.
Der Gesamtbestand an mittelalterlichen Handschriften in der SLUB ist mit etwa 700 Bänden und Fragmenten vergleichsweise klein, enthält aber mitunter prominente Stücke. Die Sammlung ist überwiegend geprägt von den Interessen des sächsisch-kurfürstlichen bzw. -königlichen Hofes, der im 16., 18. und 19. Jahrhundert mehrere bedeutende Privatsammlungen ankaufte sowie Erwerbungen aus dem Auktions- und Antiquariatshandel tätigte.
Infolge der 1945 erfolgten Zerstörung des Japanischen Palais, in dem die Sächsische Landesbibliothek seit 1786 untergebracht war, erlitt ein großer Teil der mittelalterlichen Handschriften schwere Schäden. Seither konnten etliche Handschriften zumindest so weit restauriert werden, dass sie wieder benutzbar und ausstellbar sind, auch wenn ihre ursprüngliche Pracht unwiederbringlich verloren ist.
Werner J. Hoffmann, Die mittelalterlichen deutschen und niederländischen Handschriften der Sächsichen Landesbibliothek – Staats – und Universitätsbibliothek Dresden. Frankfurt am Main 2022 (Archivum Medii Aevi Digitale – Studies: Catalogues 1)
Deutschsprachige mittelalterliche Handschriften in den Digitalen Sammlungen der SLUB
DFG-Projekt "Tiefenerschließung und Digitalisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der SLUB Dresden" (2008-2018)
Videoclip "Mittelalterliche Handschriften mit dem Leipziger Handschriftenzentrum verstehen lernen"
Impressum
Kurator
Dr. Thomas Haffner – SLUB
Ausstellungsmanagement
Dr. Edith Schriefl, Dr. Karina Iwe – SLUB
Gestaltung
Antje Werner
Produktion
Marx-Werbung Graupa
Bildbearbeitung
Liane Zuther
Redaktion Online-Katalog
Jens Bemme – SLUB
Restaurierung und Einrichtung
Abteilung Bestandserhaltung und Baumanagement – SLUB
Reproduktionen
Dresdner Digitalisierungszentrum (DDZ) – SLUB
Deutsche Fotothek – SLUB